Inhaltsverzeichnis:
- Festnahme durch das Landeskriminalamt Berlin
- Herkunft und Status des Tatverdächtigen
- Technische Untersuchung der Beweise
- Ermittlungen zu möglichen Komplizen
Festnahme durch das Landeskriminalamt Berlin
Ende der vergangenen Woche erhielt das LKA konkrete Hinweise auf mögliche Anschlagspläne. Laut Behördenchef Christian Steiof entschlossen sich die Ermittler umgehend zu handeln. Gemeinsam mit der Generalstaatsanwaltschaft wurden mehrere Wohnungen in Neukölln und Köpenick durchsucht. Bei diesen Einsätzen beschlagnahmte die Polizei Beweismaterial, darunter Gegenstände, die für den Bau explosiver Vorrichtungen geeignet sind.
Der Syrer, Jahrgang 2003, wurde festgenommen und vom Haftrichter in Untersuchungshaft geschickt. Steiof erklärte, man habe „nicht zu lange gewartet“, um mögliche Gefahren für die Öffentlichkeit zu verhindern. Nach Informationen des öffentlich-rechtlichen Rundfunks kam der entscheidende Hinweis auf die verdächtige Person von einem ausländischen Nachrichtendienst an das Bundesamt für Verfassungsschutz.
Herkunft und Status des Tatverdächtigen
Der Mann sei laut LKA bislang nicht wegen islamistischer Aktivitäten bekannt gewesen. Er lebt seit 2023 in Deutschland und besitzt subsidiären Schutzstatus als Asylbewerber. Diese Schutzform gilt für Personen, denen im Herkunftsland Gefahr droht, die aber keine Asylberechtigung im klassischen Sinn haben. Berlins Innensenatorin Iris Spranger (SPD) betonte, dass die Behörden „sehr froh“ über die schnelle Reaktion des LKA seien. Polizei und Staatsanwaltschaft führen derzeit umfassende Ermittlungen, zu denen keine weiteren Details veröffentlicht wurden.
Ein ähnliches Sicherheitsvorgehen der Berliner Behörden wurde zuletzt bei einer großen Razzia gegen Clan-Kriminalität beobachtet, die ebenfalls von schnellen Entscheidungen geprägt war.
Technische Untersuchung der Beweise
Bei der Durchsuchung stellten die Beamten unter anderem das Smartphone des Verdächtigen sicher. Das Kriminaltechnische Institut der Polizei Berlin analysiert die gespeicherten Daten. Dabei soll geprüft werden, ob sich Hinweise auf Komplizen oder weitere Anschlagsziele ergeben. Auch elektronische Speichermedien und andere sichergestellte Objekte werden kriminaltechnisch untersucht.
Nach Angaben des ARD-Terrorismus-Experten Michael Götschenberg habe auch ein Messerangriff im Raum gestanden. Ob Berlin Ziel gewesen sei, sei bislang unklar. Die Ermittler schließen das nicht aus, konkrete Hinweise gebe es aber noch nicht.
Weitere Informationen zu sicherheitsrelevanten Maßnahmen in der Hauptstadt finden sich in der Meldung über die Verlängerung des Messerverbots an Berliner Bahnhöfen.
Ermittlungen zu möglichen Komplizen
Laut Staatsanwaltschaft Berlin dauern die Untersuchungen an. Das Ergebnis der Datenauswertung könnte entscheidend sein, um mögliche Netzwerke offenzulegen. Derzeit prüfen die Ermittler, ob der Tatverdächtige allein handelte oder Unterstützung erhielt. Iris Spranger erklärte im Innenausschuss, dass zunächst „die Ermittlungsarbeit gemacht werden müsse“, bevor weitere Maßnahmen wie eine mögliche Abschiebung in Betracht gezogen werden.
Die Berliner Sicherheitsbehörden sehen sich seit Jahren mit wiederkehrenden Bedrohungslagen konfrontiert. Zuletzt wurden auch bei anderen Einsätzen potenziell gefährliche Materialien entdeckt, etwa im Zusammenhang mit einer Weltkriegsbombe in Berlin-Mitte, die später als ungefährlich eingestuft wurde.
Die Auswertung der elektronischen Beweise wird in den kommenden Wochen fortgesetzt. Erst danach könnten weitere Details über mögliche Anschlagsziele oder Hintermänner bekannt werden.
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Quelle: rbb24, www.milekcorp.com/de