Montag, 07 April 2025 12:25

Sperrung der Ringbahnbrücke bringt Berliner Rettungsdienste in Bedrängnis

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Sperrung der Ringbahnbrücke in Berlin Sperrung der Ringbahnbrücke in Berlin pixabay/Foto illustrativ

Die Sperrung einer zentralen Brücke im Berliner Verkehrssystem hat direkte Auswirkungen auf die Einsatzfähigkeit der Feuerwehr. Betroffen sind insbesondere schwere Rettungsfahrzeuge, die nun weiträumige Umleitungen in Kauf nehmen müssen. Dazu zählen unter anderem Drehleiter-Fahrzeuge und Löschwagen.

Inhaltsverzeichnis:

Halenseebrücke ersetzt Ringbahnbrücke teilweise

Seit der kompletten Sperrung der Ringbahnbrücke auf der A100 in Richtung Norden wird der Verkehr über die Halenseebrücke umgeleitet. Ein internes Papier der Berliner Feuerwehr, das dem Rundfunk Berlin-Brandenburg vorliegt, bestätigt: Die Halenseebrücke weist bauliche Schwächen auf. Aufgrund dieser Mängel wurde die Nutzung stark eingeschränkt.

Nur Fahrzeuge mit einem Gewicht bis zu 4,5 Tonnen dürfen diesen Streckenabschnitt noch passieren. Dazu zählen vor allem Notarztwagen. Größere Einsatzfahrzeuge wie Rettungswagen, Löschzüge oder Drehleitern dürfen die Brücke nicht mehr befahren. Für diese Fahrzeuge müssen alternative Routen gefunden werden, was die Einsatzzeiten deutlich verlängern kann.

Auswirkungen auf Rettungseinsätze in Berlin

Die Berliner Feuerwehr spricht von „erheblichen Einschränkungen“, die voraussichtlich über einen längeren Zeitraum bestehen bleiben. Laut Statistik des Jahres 2023 entfallen über 80 % der Feuerwehr-Einsätze auf den Rettungsdienst. Diese hohe Zahl unterstreicht die Bedeutung einer funktionierenden Infrastruktur für schnelle Hilfe.

Die Feuerwehr steht derzeit im Austausch mit der Autobahn GmbH, um mögliche Verbesserungen zu erzielen. Ziel ist es, eine Lösung zu finden, die zumindest den dringendsten Rettungsfahrten eine schnellere Route ermöglicht.

Verkehrseinschränkungen betreffen auch den Güterverkehr

Bereits seit Ende März dürfen Lkw über 3,5 Tonnen den betroffenen Abschnitt der A100 nicht mehr nutzen. Logistikunternehmen und Speditionen müssen seitdem alternative Routen über die innerstädtischen Straßen im Bezirk Charlottenburg in Anspruch nehmen. Dies führt zu zusätzlichem Verkehr im Stadtgebiet.

Die Umleitung betrifft sowohl den Güterverkehr als auch den Rettungsdienst. Besonders kritisch ist, dass die betroffene Route eine der wichtigsten Verkehrsadern im Berliner Westen ist. Eine langfristige Lösung ist daher notwendig, um Engpässe zu vermeiden.

Rückbau der Ringbahnbrücke hat begonnen

Der Rückbau der Ringbahnbrücke soll noch in dieser Woche starten und bis spätestens 25. April abgeschlossen sein. Die Brücke soll stückweise demontiert werden. Eine Sprengung ist nicht möglich, da das Umfeld am Dreieck Funkturm dicht bebaut ist.

Ab dem 28. April soll der unterbrochene S-Bahn-Verkehr wieder aufgenommen werden. Erst danach beginnt der Neubau der Brücke, über den derzeit keine zeitlichen Angaben gemacht werden können. Geplant sind drei Fahrstreifen pro Richtung, wie es vor der Sperrung der Fall war. Der Bund für Umwelt und Naturschutz hatte gefordert, den Neubau mit weniger Fahrspuren zu gestalten, um den Autoverkehr einzudämmen. Diese Forderung wurde bisher nicht umgesetzt.

Quelle: RBB24, www.welt.sn2world.com

 

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