Inhaltsverzeichnis:
- Hintergründe des mutmaßlichen Femizids
- Annäherungsverbot bestand bereits
- Fall in Spandau erschüttert erneut
- Zahlen zeigen alarmierenden Trend
- Kernaussagen im Überblick
Hintergründe des mutmaßlichen Femizids
Die Frau aus Afghanistan wurde am Donnerstagmorgen schwer verletzt im Hausflur eines Wohnhauses in Berlin-Britz gefunden. Trotz sofortiger Hilfe durch Polizei und Rettungsdienste starb sie wenig später an mehreren Stichverletzungen im Oberkörper. Die Ermittlungen der Staatsanwaltschaft ergaben, dass der Tatverdächtige ihr 44-jähriger Ex-Partner ist. Die Behörde geht von Mord mit dem Motiv der niedrigen Beweggründe aus.
Nach bisherigen Erkenntnissen hatte sich der Mann nicht mit der Trennung abgefunden. Laut Ermittlern soll er aus verletztem Ehrgefühl und Besitzdenken gehandelt haben. Zum Tatzeitpunkt befanden sich vier Kinder der Frau in der Wohnung. Der mutmaßliche Täter wurde noch am Tatort festgenommen. Beide stammten aus Afghanistan.
Annäherungsverbot bestand bereits
Die Frau hatte sich bereits juristisch gegen ihren Ex-Partner gewehrt. Ein durch das Gewaltschutzgesetz erwirktes Annäherungsverbot galt bis Juni 2025. Zudem hatte sie ihn wegen Körperverletzung angezeigt – zweimal, zuletzt im Dezember 2024. Die Verfahren wurden jedoch eingestellt, da die Frau die Anzeigen später zurückzog. Die Staatsanwaltschaft sieht hierin ein wiederkehrendes Muster häuslicher Gewalt mit tragischem Ausgang.
Fall in Spandau erschüttert erneut
Nur zwei Wochen vor dem Vorfall in Neukölln wurde in Berlin-Spandau ein ähnlicher Fall bekannt. Eine 56-jährige Frau wurde dort tot in ihrer Wohnung gefunden. Der Tatverdacht richtet sich gegen ihren 60-jährigen Lebensgefährten, der festgenommen wurde. Auch hier prüft die Staatsanwaltschaft einen Femizid.
Zahlen zeigen alarmierenden Trend
Laut aktuellen Daten der Bundesregierung wurden 2023 in Deutschland rund 940 Frauen und Mädchen Opfer von versuchten oder vollendeten Femiziden. 360 von ihnen starben. Gewalt durch Partner oder Ex-Partner ist die häufigste Form. Die Zahlen unterstreichen die Dringlichkeit präventiver Maßnahmen.
Kernaussagen im Überblick
- Eine 37-jährige Afghanin wurde in Berlin-Britz Opfer tödlicher Gewalt.
- Ihr Ex-Partner sitzt wegen Mordverdachts in Untersuchungshaft.
- Ein Annäherungsverbot bestand bereits, frühere Anzeigen wurden zurückgezogen.
- Vier Kinder befanden sich zur Tatzeit in der Wohnung.
- Zweiter mutmaßlicher Femizid binnen zwei Wochen in Berlin.
- Die Ermittlungen der Polizei und Staatsanwaltschaft dauern an. Weitere Details sind noch nicht bekannt.
Quelle: RBB24, www.weltsn2world.com