Montag, 14 April 2025 09:51

Tödliche Messerattacke in Berliner U-Bahn endet mit zwei Todesopfern

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Tödlicher Messerangriff in Berliner U-Bahn Tödlicher Messerangriff in Berliner U-Bahn pixabay/Foto illustrativ

Ein gewaltsamer Zwischenfall in der Berliner U-Bahn kostete am Wochenende zwei Männern das Leben. Am U-Bahnhof Sophie-Charlotte-Platz in Charlottenburg eskalierte am Samstagnachmittag eine Auseinandersetzung zwischen zwei Fahrgästen. Innerhalb kürzester Zeit kam es zu einem tödlichen Messerangriff, der eine Schussabgabe durch die Polizei nach sich zog.

Inhaltsverzeichnis:

Messerangriff am Sophie-Charlotte-Platz

Ein 43-jähriger Mann verletzte am Samstagnachmittag einen 29-Jährigen mit einem Küchenmesser tödlich. Der Angriff ereignete sich nach einem kurzen Streit im U-Bahnzug der Linie U2, in den beide unabhängig voneinander an der Station Kaiserdamm eingestiegen waren. Innerhalb von Sekunden eskalierte die Situation. Die Männer kannten sich laut Angaben der Ermittler nicht.

Das Opfer erlitt drei Stichverletzungen, eine davon war tödlich. Es gelang dem 29-Jährigen noch, eigenständig an der Station Sophie-Charlotte-Platz aus dem Zug zu steigen. Auf dem Bahnsteig brach er zusammen und starb wenig später an seinen Verletzungen. Die Obduktion bestätigte die Todesursache.

Flucht und Schüsse auf den Täter

Nach der Tat floh der mutmaßliche Täter zu Fuß in Richtung Schloss Charlottenburg. In der Schloßstraße wurde er von Einsatzkräften gestellt. Mit dem Messer in der Hand näherte er sich den Beamten, woraufhin einer der Polizisten mehrmals schoss. Drei Kugeln trafen ihn – an Oberschenkel, Rumpf und Hals. Der Mann wurde in ein Krankenhaus gebracht und notoperiert. Am Sonntagmorgen wurde auch er für tot erklärt.

Gegen den beteiligten Polizisten wurde ein Ermittlungsverfahren wegen des Verdachts auf Totschlag eingeleitet. Dies ist in Fällen tödlicher Schussabgaben gesetzlich vorgeschrieben. Die Ermittler prüfen derzeit, ob es sich um eine Notwehrsituation gehandelt hat.

Beide Männer polizeibekannt

Sowohl der Täter als auch das Opfer waren bereits mehrfach polizeilich und justiziell in Erscheinung getreten. Die Vorstrafen reichten von Körperverletzung über tätliche Angriffe auf Beamte bis zu Verstößen gegen das Betäubungsmittelgesetz. Hinweise auf eine persönliche Beziehung zwischen den beiden gibt es bislang nicht. Die Mordkommission hat die Ermittlungen übernommen.

Mehrere Personen wurden Zeugen des Angriffs und anschließend psychologisch betreut. Eine Frau musste zur weiteren Behandlung in ein Krankenhaus gebracht werden. Der Vorfall hat auch die öffentliche Diskussion um Sicherheitsmaßnahmen in der Hauptstadt neu entfacht.

Diskussion um Messerverbotszonen in Berlin

Innensenatorin Iris Spranger prüft aktuell die Ausweitung von bestehenden Messerverbotszonen auf den gesamten Öffentlichen Personennahverkehr. Diese Maßnahme solle laut Verwaltung nicht nur präventiv wirken, sondern auch den Behörden ermöglichen, verdachtsunabhängige Kontrollen durchzuführen.

In Berlin existieren derzeit drei solche Zonen: Leopoldplatz, Görlitzer Park und Kottbusser Tor. Seit ihrer Einführung Mitte Februar wurden dort bereits 95 Waffen, darunter 49 Messer, sichergestellt. Die meisten Verstöße wurden am Leopoldplatz registriert. Die Ausweitung dieser Zonen soll helfen, ähnliche Vorfälle künftig zu verhindern und das Sicherheitsgefühl in der Stadt zu stärken.

Quelle: RBB24, www.globewings.net/de

 

Ähnliche Artikel

  • Berliner Mietmarkt unter Druck Berliner Mietmarkt unter Druck

    Trotz wachsender Bauaktivität bleibt die Lage am Berliner Wohnungsmarkt angespannt. Die durchschnittlichen Angebotsmieten in der Hauptstadt sind im Vergleich zwischen 2023 und 2024 um 12 Prozent gestiegen. Ein Grund dafür ist der weiterhin geringe Bestand an verfügbarem Wohnraum. Berlin belegt mit diesem Anstieg Platz 1 unter den sieben größten Städten Deutschlands.

  • Nachhaltigkeit der Special Olympics 2023 Nachhaltigkeit der Special Olympics 2023

    Die Special Olympics World Games 2023 hinterließen in Berlin und Brandenburg bleibende Eindrücke. Knapp 6.500 Sportlerinnen und Sportler mit geistiger Beeinträchtigung traten damals in über 20 Disziplinen an. Über 50.000 Zuschauer feierten im Olympiastadion die Eröffnungsfeier. Heute erinnern eine Stele vor dem Stadion und zahlreiche Initiativen an das Großereignis. Doch was hat sich seitdem tatsächlich verändert?

  • Energetische Sanierung in Berlin Energetische Sanierung in Berlin

    Rund 3,5 Milliarden Euro sollen bis 2033 in die energetische Sanierung landeseigener Wohngebäude in Berlin fließen. Ziel ist es, CO₂-Emissionen deutlich zu senken und gesetzliche Vorgaben der Europäischen Union zu erfüllen. Doch die Kosten dürften auch viele Mieterinnen und Mieter treffen. Die finanzielle Last und die praktische Umsetzbarkeit werfen Fragen auf.

  • Kabeldiebstahl in Berlin legt Nord-Süd-Bahn lahm Kabeldiebstahl in Berlin legt Nord-Süd-Bahn lahm

    Am Freitagmorgen kam es im Berliner Bahnverkehr zu erheblichen Störungen. Grund war ein Kabeldiebstahl im Bereich des Bahnhofs Humboldthain. Betroffen war vor allem die wichtige Nord-Süd-Verbindung der S-Bahn.

  • Berlin startet Millionenfonds für technologieorientierte Start-Ups Berlin startet Millionenfonds für technologieorientierte Start-Ups

    Rund 50 technologieorientierte Berliner Start-Ups sollen in den kommenden vier Jahren von einem neuen Förderfonds profitieren. Der Berliner Senat stellt dafür insgesamt zehn Millionen Euro zur Verfügung. Die Mittel stammen aus europäischen Quellen und sollen gezielt an junge Unternehmen vergeben werden, die an Zukunftstechnologien arbeiten.