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Montag, 15 März 2021 11:57

Pneumatik: Was ist das?

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Rundschalteinheiten Rundschalteinheiten pixabay

Sowohl in der Technik als auch in der Wissenschaft werden neutrale Gase und Luft für die Erzeugung von Druck genutzt. Dieses Konzept wird als Pneumatik bezeichnet.

 

Mithilfe der Druckluft werden an Anlagen und Maschinen Bewegungen in Gang gesetzt. Bei der Pneumatik handelt es sich dabei um einen Teilbereich der Fluidtechnik, zu der beispielsweise ebenfalls die Hydraulik gehört. Jedoch werden bei der Hydraulik für die Kraftübertragung Flüssigkeiten genutzt – bei der Pneumatik kommt Druckluft zum Einsatz, zum Beispiel bei modernen Rundschalteinheiten.

Wie die Pneumatik funktioniert und in welchen Bereichen sie eingesetzt wird, erklärt der folgende Beitrag.

Pneumatik – So funktioniert sie

Für die Erzeugung der Druckluft wird die Umgebungsluft durch einen Kompressor angesaugt. In diesem wird sie komprimiert, wobei ein Druck zwischen sechs und 40 bar erzeugt wird. Der Kompressor treibt dann durch einen Motor Bewegungen an und leitet diese an Verdichtungsschrauben oder den Hubkolben weiter. Falls große Mengen an komprimierter Luft benötigt werden, ist es ebenfalls möglich, mehrere Kompressoren aneinander zu reihen. Wird ein sehr hoher Druck nur für eine kurze Zeit benötigt, wird dieser durch einen Kompressor mit Drehzahlregelung bereitgestellt.

Die Luft, die durch den Kompressor angesaugt wird, ist nicht immer sauber. Häufig enthält sie Öl, Wasser, Pollen, Staub oder andere Partikel. Um die Lebensdauer der Maschinen, die mit der Druckluft betrieben werden, nicht zu verringern und die Funktionsfähigkeit nicht zu gefährden, müssen daher Filter genutzt werden, um die Verunreinigungen aus der Luft zu entfernen.

Über ein Rohrnetzt gelangt die komprimierte Luft zu den jeweiligen Maschinen und Anlagen. Dabei kommt es in hohem Maße darauf an, dass die Rohre keine Verunreinigungen enthalten oder undicht sind. Nur so kann gewährleistet werden, dass die Menge, die Qualität und der benötigte Druck der Luft aufrechterhalten wird. Entweder kann die komprimierte Luft direkt über die Rohrleitungen an die Maschinen abgegeben oder gespeichert werden. Die Speicherung der Druckluft macht Sinn, falls Spitzenzeiten auftreten, zu denen sehr hohe Mengen komprimierte Luft verfügbar sein müssen.

Die Einsatzgebiete der Pneumatik

Die Pneumatik wird beispielsweise bei Antrieben eingesetzt. Pneumatische Antriebe sind in der Lage, rotierende oder lineare Bewegungen auszuführen. Besonders eine lineare Bewegung der Druckluftzylinder wird in sehr vielen Bereichen angewendet. Die Druckluftenergie wird zum Beispiel bei schlagenden Druckmaschinen und -werkzeugen in kinetische Energie umgewandelt. Auch bei Vibratoren oder Rüttelmaschinen handelt es sich um Maschinen, die mithilfe der Pneumatik betrieben werden. Das gleiche gilt für viele Fahrzeuge, Werkzeuge, Vorschübe, Ventile und Schieber.

Im Bereich der Spritzen ist die Pneumatik ebenfalls häufig vertreten. In diesem Bereich dient die Druckluft dazu, Stoffe zu zerstäuben oder aufzutragen. Sobald durch die Strahldüse die Luft austritt, kommt es zu einer Freisetzung von Energie, welche Flüssigkeiten oder Materialien mit sich reißen kann. Ein Beispiel dafür sind Sprühpistolen, die für den Auftrag von Lackierungen verwendet werden. Darüber hinaus wird diese Art der Pneumatik auch bei Kies- oder Sandstrahlen, also Verfahrungen zur Behandlung von Oberflächen, oft genutzt.

Die Rohrpost stellt dagegen ein bekanntes Beispiel dar, wie die Pneumatik für den Transport eingesetzt werden kann. Die komprimierte Luft besitzt die Fähigkeit, Körner, Pulver, Granulate oder Flüssigkeiten durch Rohre zu transportieren. Dieser Pneumatik-Transport wird auch in automatisierten Anlagen eingesetzt.