Montag, 21 März 2022 10:23

Berufsbegleitende Promotion - Diese Möglichkeiten gibt es

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berufsbegleitende Promotion berufsbegleitende Promotion pixabay

Zur Promotion neben dem Beruf gibt es unterschiedliche Wege. Egal welchen man einschlägt, man muss sich im Klaren sein, dass ein solches Vorhaben meistens langwierig und auch anstrengend ist.

Denn eine berufsbegleitende Promotion dauert zwischen drei und fünf Jahren. Für diese Zeit ist man einer Doppelbelastung ausgesetzt und muss das auch wollen.

Die erste Möglichkeit ist die individuelle Promotion. Das ist auch gleichzeitig die häufigste. Hier betreut und begleitet der Doktorvater/ die Doktormutter (Betreuer) den Doktoranden. Die Dissertation an sich wird in hohem Maße eigenständig bearbeitet, aber man kann auch mit anderen Wissenschaftlern zusammenarbeiten. Eine solche Promotion kann an einer Universität oder einer außeruniversitären Forschungseinrichtung oder in der Industrie stattfinden. Die Dauer hängt hier von der individuellen Gestaltung ab, im Durchschnitt sind es meist drei bis fünf Jahre.

Daneben gibt es auch die Möglichkeit einer strukturierten Promotion. Dieser Weg ist jedoch vielen gar nicht bekannt. Deutschlandweit gibt es schon 700 solcher Programme. Hier werden die Doktoranden von einem Team begleitet. Diese Programme sind aber oft international ausgelegt und erfordern Englisch als Arbeitssprache.

Ein großer Vorteil ist, dass im promotionsbegleitenden Curriculum auch Soft Skills und wichtige Netzwerkfähigkeiten vermittelt werden. Diese sind oft vor allem nach dem Abschluss der Promotion wichtig und nützlich. Diese Programme unterscheiden sich inhaltlich und organisatorisch deutlich, denn manche sind mehr auf bestimmte Forschungs- und Fachbereiche ausgelegt und andere haben ihren Schwerpunkt bei der Zusammenarbeit mit bestimmten Wissenschaftlern und Forschern.

Leider gibt es darüber keine einheitliche Datenbank. Eine gute Anlaufstelle ist die Promotionssuche des Hochschulkompass mit der Stiftung zur Förderung der Hochschulrektorenkonferenz.

Wichtig ist auch, die Voraussetzungen für eine berufsbegleitende Promotion zu beachten. Diese werden in den Promotionsordnungen der verschiedenen Unis festgelegt. Allgemeine und immer gültige Richtlinien und Maßstäbe gibt es im Grunde nicht. Angehende Doktoranden müssen sich bei den jeweiligen Unis direkt über die Anforderungen informieren. Ein Master-Abschluss ist nicht immer notwendig, manche Promotionsordnungen lassen auch den Bachelor zu.

Vor allem bei der individuellen Promotion ist der Betreuer sehr wichtig. Es gibt kein Verzeichnis über geeignete Betreuer, diese müssen selbst recherchiert werden. Gute Recherchequellen sind bereits veröffentlichte Dissertationen sowie Erfahrungsberichte von Doktoranden. Aber auch Literaturverzeichnisse wissenschaftlicher Arbeiten oder Alumni Plattformen können weiterhelfen. Manchmal geben auch die Sekretariate der Universitäten eine Auskunft über mögliche Doktorväter oder -mütter.

Eine weitere Voraussetzung ist ein umfassendes Exposé, denn mit diesem bewirbt sich der Promovierende ja beim Betreuer. Dieses ist aber auch zugleich die Grundlage für die Annahme durch den Promotionsausschuss. Dieser besteht aus den promotionserfahrenen Professoren der Universität. Sie entscheiden, ob ein Doktorand zur Promotion zugelassen wird. Die dafür entscheidenden Kriterien hängen von der jeweiligen Promotionsordnung ab.

Wichtig sind auch überdurchschnittliche akademische Leistungen. Die Promotionsordnung sieht vor, dass nur Studierende mit überdurchschnittlichen Leistungen die Promotionszulassung erhalten. Das dient einerseits der Qualitätssicherung, da so nur fähige Studierende den Doktortitel anstreben.

Und andererseits sollten es auch nur leidenschaftlich Studierende tun, denn diese interessieren sich wirklich für das Forschungsthema und haben Spaß an der wissenschaftlichen Arbeit. Das macht es auch viel wahrscheinlicher, dass sie die Promotion durchziehen.

Es gibt also eine Reihe wichtiger Voraussetzungen für eine erfolgreiche Promotion neben dem Job, daher ist es wichtig, sich über die Vor- und Nachteile klar zu werden, um eine gute Entscheidung treffen zu können.