Doch alle hatten eines gemeinsam: Jede Religion hat Pilgerorte, an dem die Menschen ihrer Gottheit besonders nah sein können. Im folgenden Artikel wollen wir die Pilgerorte der großen Weltreligionen einmal genauer anschauen.
Die Pilgerorte im Judentum
Im Judentum ist das ganze etwas anders. Hier kann man das Pilgern als eine Tradition verstehen. Bereits die Gründerväter wie Abraham, Isaak oder auch Moses waren immer unterwegs. In der Antike war der Tempel in Jerusalem ein beliebter Pilgerort. Zur Zeit des zweiten Tempels pilgerten die Israeliten zum Pessachfest, Schawuot und Sukkot zum Tempel auf dem Tempelberg.
Nach dessen Zerstörung im Jahr 70 durch die Römer bedeutete dies das Ende der traditionellen Wallfahrt. Hiernach änderten sich die Pilgerströme auf die Grabmäler von Propheten, Märtyrer und Patriarchen. Heutzutage ist die Klagemauer in Jerusalem der Wallfahrtsort für Pilger geworden.
Die Pilgerorte im Christentum
Unsere Reise beginnt mit dem Christentum. Die Pilgerorte waren dabei immer ein Schauplatz legendärer Erscheinungen beziehungsweise Handlungen. Ein Beispiel für einen solchen Pilgerort wäre der portugiesische Ort Fatima. Im Jahr 1917 soll dort auf einem freien Feld drei Hirtenkinder die Jungfrau Maria erschienen sein. Die Gottesmutter sagte den dreien Kinder daraufhin, dass sie jedem Monat immer zum 13. an diesen Ort zurückkommen sollen.
Mittlerweile ist Fatima ein beliebter Wallfahrtsort für jeden gläubigen Katholiken. Gegenüber der alten Kathedrale wurde mittlerweile eine neue gebaut, welche bis zu 9.000 Menschen Platz bietet. Der wohl wichtigste Ort für christliche Pilger ist die Basilika der Jungfrau von Guadalupe, welche zugleich das Nationalheiligtum von Mexiko ist. Hierzu ist auch eine christliche Pilgerreise zu empfehlen.
Die Pilgerorte im Islam
Muslime hingegen richten ihre Gebete gen Mekka. Mekka ist hierbei der Geburtsort des Propheten Mohammed. Doch das ist noch nicht alles, den wenigstens einmal in seinem Leben sollte jeder gläubige Muslim nach Mekka reisen. Die Stadt in Saudi-Arabien beherbergt dabei die Al-Haram-Moschee. Diese wiederum enthält mit der Kaaba das Heiligtum des Islam.
Während der Haddsch pilgern jährlich die Muslime nach Mekka. Hierbei wird auch das Grab des Propheten Mohammed besucht. Das Grabmal ist dabei auch Teil der kleinen Pilgerfahrt, welche das ganze Jahr über durchgeführt werden kann.
Die Pilgerorte im Hinduismus
Im Hinduismus wird die Pilgerfahrt Jatra genannt und ist ein elementarer Bestandteil der hinduistischen Kultur. Als Wallfahrtsort sticht hierbei Indien besonders hervor. In diesem Land gibt es etliche Pilgerstätten des Hinduismus. Das Interessante an den Pilgerstätten ist die Nähe zu Gewässern. Dies ist auch verbunden mit dem Wort "Tirtha", welches für die Wallfahrtsorte angewandt wird. Dieses Wort heißt übersetzt Furt und bezeugt so die Verbindung zum Element Wasser.
Zu den wohl wichtigsten Ort gehört der See bei Puschkara. Hier befindet sich tatsächlich auch noch der letzte verbliebene Tempel der Gottheit Brahma. In der indischen Stadt Varanasi, treffen sich jährlich viele Gläubige, um in den Ganges zu baden. Ein Bad soll einen hierbei von den Sünden reinwaschen.
Die Pilgerorte des Buddhismus
Im Buddhismus gibt es viele Orte, welche eine große Bedeutung haben. Hierbei geht es besonders um jene Orte, an welchen der Gründer Siddhartha Gautama, auch Buddha genannt etwas Wertvolles vollbracht hat. Hierbei ist das Pilgern unter Buddhisten keine Pflicht, sondern kann freiwillig erfolgen. Die berühmtesten Pilgerstätten liegen dabei in Nepal, in Indien und auf der japanischen Insel Shikoku.