Ursprünglich nicht in Deutschland heimisch - die echte Kamille
Die Echte Kamille war ursprünglich nicht in Deutschland vertreten. Sie stammt aus Süd- und Osteuropa. Von dort aus hat sie ihren Weg in fast jede Region des europäischen Kontinents gefunden. In hiesigen Breiten blüht sie inzwischen seltener. Sie bevorzugt ihren Wuchsort an den Rändern von Äckern - dort hat sie die weitverbreitete chemische Unkrautbekämpfung stark zurückgedrängt.
Vielseitige Anwendungsmöglichkeiten der Echten Kamille
Echte Kamille kann innerlich und äußerlich angewandt werden. Ihre Blüten eignen sich für die Herstellung von Salben, Ölen und Tees. Mögliche Anwendungsgebiete sind breit und beschränken sich nicht nur auf die Behandlung von Magen- oder Darmbeschwerden. In manchen Ländern Europas kennt man Kamille als wirksames Mittel gegen Nervosität, Ängste und Unruhe. Selbst bei Schlafproblemen kann Kamillentee zum Einsatz kommen. Sie verfügt über antibakterielle und antientzündliche Eigenschaften. Salben mit Kamille unterstützen die Wundheilung.
Salben mit Kamille - gut für die Wundheilung und bei Hautproblemen
Bei kleineren Wunden kann eine Kamillensalbe die Wundheilung fördern. Sie eignet sich zur Behandlung einer ganzen Reihe von Hautkrankheiten. Bei Akne und Hautunreinheiten, kann sie helfen das Hautbild zu verbessern. Entzündungen der Schleimhäute im Anal- oder Genitalbereich profitieren durch die Anwendung von Kamillensalbe. Kamille kann Haut oder Schleimhäute allerdings stark austrocknen. Dies muss bedacht werden.
Echte Kamille bei Magen- und Darmbeschwerden
Kamillentee schützt die Schleimhäute von Magen und Darm. Dies ist einer der Gründe, warum Tee aus Echter Kamille eine wertvolle Hilfe bei Magen- und Darmbeschwerden ist. Wer unter Blähungen und Völlegefühl leidet, darf zum Kamillentee greifen. Die Wirksamkeit bei Reizdarm und entzündlichen Darmbeschwerden ist nicht wissenschaftlich belegt. Jedoch könnten Menschen, die unter diesen Erkrankungen leiden, Nutzen aus der Wirkung der Echten Kamille ziehen. Tees erhalten förderliche Stoffe, jedoch nur in kleiner Konzentration. Spezielle Lösungen und Extrakte kommen für die Anwendung eher infrage.
Kamillentee bei Frauenleiden
Bei einer verzögerten Menstruation oder Unterleibskrämpfen während der Periode kann Kamillentee helfen. Zudem sollen Frauen, die zwei Tassen Kamillentee am Tag trinken, von einem entspannenden Effekt berichten. So soll der Tee Ängste bei betroffenen Frauen während der Menstruation abbauen. Bei bakteriellen Scheidenentzündungen kann eine Spülung mit Kamillenlösung oder -tee vorgenommen werden. Ebenso können Frauen ein Sitzbad mit Kamille durchführen. Da Kamille Schleimhäute austrocknen kann, sollten Behandlungsalternativen bei diesen Beschwerden nicht unberücksichtigt bleiben.
Kamillentee bei Rheuma und Stoffwechselerkrankungen
Kamillentee kann bei Rheumaleiden und Gicht Abhilfe schaffen. Da die Echte Kamille eine harntreibende Eigenschaft aufweist, spült sie schädliche Stoffe aus dem Körper. Zudem steht Kamille im Verdacht, den Blutzuckerspiegel zu senken. Kamillentee stellt somit eine womöglich sinnvolle Ergänzung zur Diabetestherapie dar.
Wann sollte Kamille nicht angewendet werden?
Allergien gegen Echte Kamille sind selten. Wer auf Kamille allergisch reagiert, darf sie nicht anwenden. Für die Behandlung von entzündlichen Erkrankungen der Augen eignet sich Echte Kamille nicht. Die feinen Härchen der Kamille können starke Augenreizungen hervorrufen. Salben und Lösungen aus dem Handel bilden keine Ausnahme. Sie können Verunreinigungen und schädliche Bakterien enthalten. Selbstverständlich muss Kamille als ergänzende Behandlung zu Medikamenten und Therapien verstanden werden. Bei ernsthaften Beschwerden sollte stets ein Arzt aufgesucht werden.
Ob Salbe, Tee oder Lösung - Kamille hilft, viele Leiden zu verbessern. Die Echte Kamille darf getrost als wahrer Alleskönner unter den Heilpflanzen bezeichnet werden.