Viele Kulturen, so etwa die der Römer, wären ohne das Kulturgut Wein undenkbar. Die große Aufgabe besteht jedoch darin, guten Wein zu erkennen. Was ein guter Wein ist, darüber sind sich viele Menschen uneinig. Weinkenner bezeichnet man oftmals auch als Sommelier. Natürlich spielt hier die Passion eine Rolle, aber auch die Fachkompetenz darf nicht zu kurz kommen - schließlich geht es um Jahrgänge, Anbauarten und weitere Kriterien. Was einen wirklich guten Sommelier ausmacht, wird daher im Folgenden geschildert.
Die Kompetenzen eines Sommeliers
Der Wein ist das, worum sich der Alltag eines Sommeliers dreht. Er kennt sich mit dem Anbau, der Lagerung und natürlich auch den verschiedenen Geschmacksnuancen aus. Ein richtig edler Tropfen muss erkannt werden - genau dafür braucht es die Expertise des Weinkenners. Das Facettenreichtum der Weine ist riesig und weit - ebenso weit ist das Wissen über den Wein von einem Sommelier. Sie differenzieren nicht nur zwischen Rot- und Weißwein, sie gehen in die Tiefe und kennen die Feinheiten bezüglich unterschiedlicher Aromen, Intensitäten und natürlich auch der Jahrgänge. Natürlich verlangt von einem Weinkenner niemand, dass er alle Weine dieser Welt auswendig kennt. Über die zentralen Charakteristika der verschiedenen Weine sollte jedoch Klarheit herrschen. Ein guter Sommelier kann nicht nur zum richtigen Wein beraten, sondern auch noch das Aroma beschreiben und Differenzen aufzeigen. Insbesondere in Bezug auf das Trinken von Wein in Kombination mit einer Mahlzeit kann der Sommelier mit seiner Expertise dafür sorgen, dass alles geschmacklich und aromatisch aufeinander abgestimmt ist.
Die Bedeutung von Anbaugebiet und Temperatur
Natürlich sorgt ein Sommelier auch dafür, dass die Temperatur des Weines stimmt. Identifizieren lassen sich viele Weinkenner dadurch, dass sie hierfür einen speziellen Schrank nutzen, der rote und weiße Weine richtig temperiert und somit auf Trinktemperatur bringt. Ein Sommelier weiß, welcher Wein kühl serviert werden sollte und welcher Wein wärmer. Handelt es sich um das aromatische Profil eines typischen Rotweins, wird beispielsweise eine wärmere Trinktemperatur von Weinkennern empfohlen. Dem entgegen steht ein klassischer Riesling - ein Weißwein – der eine mit einer kühleren Trinktemperatur serviert werden sollte. Deutlich intensiver als der normale Verbraucher setzt sich ein Sommelier mit dem Anbaugebiet und dem Anbauprozess eines Weines auseinander und kennt sich auch mit spezifischen Anbauregionen aus. Beispielhaft wäre hier, dass Bordeaux unter Weinkennern für seine Rotweine bekannt ist. Zusätzlich kennt er neben Europa auch weitere wichtige Weinanbauregionen, zu denen beispielsweise die USA, Argentinien oder auch Südafrika zählen. Anbauregionen wie Napa Valley im US-amerikanischen Kalifornien oder auch die Mosel in Deutschland sind ihm wohlbekannt. Auch hier gilt, dass ein Sommelier natürlich nicht alle Weinanbaugebiete der Welt kennt. Dennoch sollte ein guter Sommelier definitiv in der Lage sein, alle dreizehn Weinbaugebiete in Deutschland beim Namen zu benennen.
Im Vordergrund das Interesse
Anders als die Normalbevölkerung, haben Weinkenner nicht nur das bloße Trinken im Sinn, sondern legen ihren Fokus auf die Verkostung. Natürlich analysiert ein Sommelier den eingeschenkten Wein im Glas auf seine Farbe, die über Qualität oder auch die Rebsorte des Weines Aufschluss gibt. Auch der Duft spielt für einen Sommelier eine große Rolle. Dabei steht nicht ein wohliger Duft im Vordergrund, sondern das Erforschen verschiedener Nuancen des Weines. Selbstredend findet diese Duftprobe, die typisch für einen Weinkenner ist, noch vor dem Trinken statt. Auch wenn es dann wirklich zum Trinken des edlen Tropfens kommt, passiert dies wohlüberlegt und im Einbezug des Geschmacksinns. Das Aroma und die Konsistenz des Weines werden durch einen Weinkenner beim Trinkprozess nochmals kritisch unter die Lupe genommen. Einen Wein zu kaufen ist für einen Sommelier kein affektiver Prozess, sondern wohlüberlegt. Natürlich wird ein Wein gewählt, der den eigenen Anforderungen entspricht, dem Anlass gerecht ist oder aber die Neugierde des Sommeliers bedient. Ein guter Sommelier lässt sich zudem daran erkennen, dass er mit einer weit verbreiteten Romantisierung aufräumt. Auch wenn der Korkverschluss sofort mit der Weinflasche assoziiert ist, kann er auch durch einen Schraubverschluss ersetzt werden. Letzterer sorgt dafür, dass der Wein langsamer altert und außerdem besser vor äußeren Einflüssen geschützt ist.