Mehr Informationen zu den Zugangsvoraussetzungen, der Karriere und dem Gehalt gibt es hier.
Voraussetzungen für die Ausbildung zum Fliesenleger
Handwerksberufe werden unterschätzt, weil sie keine lange schulische Ausbildung erfordern, sondern direkt den Praxiseinstieg ermöglichen. Der Meisterabschluss im Handwerk ist mit dem Masterabschluss an der Universität oder Hochschule gleichzusetzen. Denn auch ein Handwerker kann nach erfolgreicher Abschlussprüfung an einer Hochschule seinen Bildungsweg fortsetzen. Der Einstieg ist aber deutlich leichter als die direkte Qualifikation für einen Studienlehrgang an der Universität.
Schüler, die mit der Mittleren Reife abschließen, können sich bei einem Handwerksbetrieb als Fliesenlegerlehrling bewerben. Die Einschreibung an der Berufsschule erfolgt mit Abschluss des Ausbildungsvertrags. Ausbilder erwarten, dass die Auszubildenden handwerkliche Fähigkeiten mitbringen, gute Noten in Mathe und Physik vorweisen können und physisch fit sind. In Ausnahmefällen reicht sogar der Hauptschulabschluss mit einem Notendurchschnitt aller Fächer von bis zu 3,0.
Ausbildungsdauer und Ausbildungsgehalt
Die Ausbildungsdauer zum Fliesenleger beträgt drei Jahre. Die Ausbildung wird im Dual-System absolviert, was bedeutet, dass der praktische Teil in einem Handwerksbetrieb und der theoretische Teil in der Berufsschule gelehrt wird. Bei besonders guter Leistung können Lehrlinge die Ausbildungszeit um bis zu sechs Monate verkürzen.
Im ersten Ausbildungsjahr erhalten Lehrlinge ein Bruttomonatsgehalt von 600 bis 700 Euro, abhängig vom Bundesland und Ausbildungsbetrieb. Die Abrechnung erfolgt nicht als Lohn, weil die fixe Wochenstundenzahl während der Ausbildungszeit nicht überschritten werden darf. Die Arbeitszeiten werden an die Schulstunden angepasst und zusammen dürfen sie die maximale Arbeitszeit nicht überschreiten. Im zweiten Ausbildungsjahr steigt das Ausbildungsgehalt und liegt zwischen 850 und 1.100 Euro. Im dritten Lehrjahr verdienen Auszubildende 1.000 bis 1.350 Euro brutto im Monat.
Lehrinhalte des Ausbildungsberufes Fliesenleger
Fliesenleger verlegen nicht nur Fliesen, sondern auch Wandplatten und Mosaike. Grundsätzlich müssen Lehrlinge in der Lage sein, die Größe der Fliese zu berechnen sowie die Quadratmeterzahl der auszulegenden Gesamtfläche und sich mit Volumen und Statik eines Raums beschäftigen. Die Arbeiten werden überwiegend im Rohbau durchgeführt, des Weiteren gibt es Aufträge in bestehenden fertigen Immobilien Fliesen zu ersetzen oder auszutauschen. Der Umgang mit Maschinen für das Verlegen der Fliesen wird ebenso gelehrt wie das Entfernen der Fliesen, Platten und Mosaike von Böden und Wänden.
Zu den handwerklichen Tätigkeiten eines Fliesenlegers gehört auch die Planung und Skizzierung von Räumen, dabei ist eine gewisse Kreativität gefordert. Hinzu kommen bürokratische Aufgaben, denn der Fliesenleger kann sich nach erfolgreicher Ausbildung selbstständig machen und seinen eigenen Betrieb gründen. Um den wirtschaftlich erfolgreich zu führen, bedarf es der Grundkenntnisse der Wirtschaftslehre.
Karriere als Fliesenleger
Nach dem Abschluss müssen sich Absolventen entscheiden, ob sie sich in einem Betrieb anstellen lassen oder einen eigenen Betrieb Gründen und weiter lernen, bis sie ihren Meisterabschluss erhalten. Das Einstiegsgehalt eines Fliesenlegers beträgt rund 1.800 Euro brutto. Meister verdienen weit mehr als 3.000 Euro brutto. Wer später noch an einer Hochschule einen Abschluss erzielen möchte, kann sich unter anderem auf den Lehrberuf konzentrieren, um später Fliesenlegerlehrlinge in der Berufsschule auszubilden.