Doch in einem Punkt herrscht Einigkeit, die Finanzierung ist in hohem Maße entscheidend für eine gelungene Gründung. Eine Idee kann noch so verheißungsvoll erscheinen, mangelt es an den benötigten Finanzmitteln, hat man fast keine Chance, die Idee real werden zu lassen. Es gibt viele Wege, die Gründung zu finanzieren, auch mit wenig Eigenkapital. Die Erfolgschancen sind allerdings abhängig von der passenden Finanzierungsart.
Bankfinanzierung
Erster Ansprechpartner ist in den meisten Fällen immer noch die eigene Hausbank. Und ist oft leichter als man glaubt einen Kredit zu bekommen. Insbesondere wenn die Kreditsumme 100.000 Euro nicht überschreitet, denn dann hat man die Möglichkeit einen Gründerkredit bei der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) zu beanspruchen.
Der Vorteil dabei ist, dass die KfW 80 Prozent des Ausfallrisikos übernimmt und auf dieser Grundlage sind Banken rasch bereit, mit einem Kredit zu helfen. Eine positive Schufa-Auskunft ist dabei genauso notwendig, wie entsprechende Kreditsicherheiten. Einen erfolgversprechenden Businessplan erstellen lassen, sollte man auf jeden Fall, denn auch dieser zeigt Wirkung in Gesprächen mit der Bank.
Finanzierung mittels Investoren
Falls man sich nicht an die eigene Bank wenden möchte, ist die Investorensuche eine interessante Alternative und es gibt eine Vielzahl an Anlaufpunkten. Da gibt es einerseits die sogenannten Business Angels und andererseits Venture-Capitalists. Erstgenannte sind Personeninvestoren, das andere Firmeninvestitionen. Nachteil einer Investorenfinanzierung ist, dass damit zumeist die Zahlung einer hohen Rendite verbunden ist.
Ein lediglich solides Geschäftsmodell, könnte es schwer haben einen Investor zu finden und die Suche kann aufwendig und zäh sein. Wichtig sind hier Überzeugungskraft, Durchhaltevermögen, ein aussichtsreicher Businessplan und das Nutzen guter Kontakte. Innovative und realistische Ideen, mit Aussicht auf hohe Gewinne, finden durchaus schnell den benötigten Investor.
Crowdfunding - auch gut fürs Marketing
Crowdfunding ist schon seit längerer Zeit sehr populär, doch wie gut sind die Erfolgsaussichten tatsächlich, sich die Geschäftsidee von der Crowd, also der breiten Masse, finanzieren zu lassen? Wichtigste Voraussetzung ist, dass die Idee Endkunden orientiert, klar und einfach sowie “hip” oder “in” ist. Ist das der Fall hat eine Gründungsidee durchaus gut Erfolgsaussichten im Crowdfunding.
Nicht vergessen sollte man dabei, dass natürlich auch entsprechende Plattformen eine Gebühr oder Provision verlangen, die oft bei stattlichen 10 Prozent der Finanzierungssumme liegt und Transaktionsgebühren kommen häufig noch dazu. Hinzu kommt, dass der Aufwand zum Erstellen und Pflegen der Inhalte, ziemlich hoch ist. Großer Vorteil des Crowdfunding ist es, dass die ausgewählte Plattform Marketing für die Geschäftsidee betreibt und man auf diese Weise als Gründer in kurzer Zeit und mit wenig Aufwand eine Vielzahl potenzieller Interessenten erreicht.
Eigenkapital
Eigenkapital einzubringen ist immer vorteilhaft, auch wenn man auf die Suche nach einem Kredit oder Investor geht. Will man die Geschäftsidee komplett mit Eigenkapital finanzieren, sollte man berücksichtigen, dass genügend Eigenkapital vorhanden ist, zügig ein positiver Cashflow entsteht und große Risikobereitschaft. Wenn absehbar ist, dass es einige Zeit in Anspruch nimmt, bis das Unternehmen in die Gewinnzone kommt, ist von der Finanzierung mit Eigenkapital abzuraten.
Komponentengründung
Finanzierungskapital einsparen lässt sich oft mit der Komponentengründung, was nichts anderes bedeutet, dass man Teile des eigenen Unternehmens outsourcst, also an externe Partner auslagert. Vorteilhaft, weil meist billiger, gerade bei Investment in Maschinen und Personal, Zeitersparnis für den Strukturaufbau sowie das Profitieren vom Knowhow anderer. Nachteil ist, dass man sich in Abhängigkeit begibt und weniger Einfluss auf Prozesse hat. Es gilt deshalb eine gute und geschickte Partnerauswahl.