Freitag, 07 März 2025 12:35

Wohnungsknappheit in Berlin verschärft sich weiter

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Wohnungsnot-Berlin Wohnungsnot-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Die Wohnungsnot in Berlin nimmt weiter zu. Die Einwohnerzahl stieg um fast 27.000, während die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um 7,8 Prozent sank. Die steigende Nachfrage bei sinkendem Angebot treibt die Mietpreise in die Höhe. Besonders betroffen sind Geringverdiener, da der Bestand an Sozialwohnungen weiter abnimmt.

Inhaltsverzeichnis:

Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin

Der aktuelle Wohnungsmarktbericht der Investitionsbank Berlin (IBB) zeigt, dass sich die Lage für Wohnungssuchende nicht verbessert hat. Der Bestand an Sozialwohnungen sank 2023 um weitere drei Prozent auf nur noch gut 90.600. Die Zahl der Wohnungen, die aus der Sozialbindung fallen, übersteigt die Zahl der neu geschaffenen Sozialwohnungen.

Auf dem freien Wohnungsmarkt zeigt sich ein ähnliches Bild. Die Wohnungsgrößen reichen oft nicht aus: Jedes zweite Paar mit zwei Kindern hat kein separates Schlafzimmer, weil die Wohnungen zu klein sind. Gleichzeitig steigen die Mietpreise weiter an. Laut IBB-Daten erhöhte sich die mittlere Angebotsmiete im Jahr 2024 um 12,5 Prozent auf 15,74 Euro pro Quadratmeter nettokalt. In Innenstadtlagen liegen die Angebotsmieten meist über 20 Euro pro Quadratmeter. Die Differenz zur ortsüblichen Vergleichsmiete ist damit die höchste unter den deutschen Großstädten.

Rückgang bei Umwandlungen von Miet- in Eigentumswohnungen

Eine Entwicklung, die sich abzeichnet, ist die Verlangsamung der Umwandlung von Miet- in Eigentumswohnungen. 2023 wurden nur noch 4.500 Wohnungen umgewandelt – der niedrigste Wert des Jahrzehnts. Zum Vergleich: 2022 waren es noch 12.600 mehr. Grund dafür ist die verschärfte Genehmigungspflicht für die Umwandlung von Mietshäusern in Eigentum. Dies hat dazu geführt, dass Investoren zurückhaltender agieren.

Bauaktivitäten gehen trotz steigender Nachfrage zurück

Die Investitionsbank Berlin warnt vor einer weiteren Verschärfung des Wohnungsmarktes. 2023 sank die Zahl der fertiggestellten Wohnungen um 7,8 Prozent, die Zahl der Baugenehmigungen um 6,3 Prozent. Trotz hoher Nachfrage setzen viele Investoren geplante Projekte aus, weil sich der Bau finanziell nicht mehr lohnt. Die Baukosten sind laut IBB um 16,8 Prozent pro Quadratmeter gestiegen, was viele Neubauprojekte unrentabel macht.

Die aktuelle Entwicklung lässt erwarten, dass sich die Wohnungssituation in Berlin weiter zuspitzt. Ohne zusätzliche Maßnahmen wird der Druck auf Mieter weiter steigen.

Quelle: rbb24.de, www.welt.sn2world.com