Samstag, 25 Januar 2025 10:45

Ganztägiger Warnstreik legt öffentlichen Nahverkehr lahm

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Warnstreik-Berlin Warnstreik-Berlin pixabay/Foto illustrativ

Berlin steht am Montag, den 29. Januar 2025, vor massiven Herausforderungen im öffentlichen Nahverkehr. Die Gewerkschaft Verdi hat zu einem ganztägigen Warnstreik bei den Berliner Verkehrsbetrieben (BVG) aufgerufen. Der Streik wird von Montag, 3 Uhr morgens, bis Dienstag, 3 Uhr morgens, andauern und betrifft Busse, U-Bahnen und Straßenbahnen.

Inhaltsverzeichnis:

Ausfall von U-Bahnen, Straßenbahnen und den meisten Buslinien

Die Auswirkungen des Streiks sind erheblich. Laut BVG werden sämtliche U-Bahn- und Straßenbahnlinien nicht verkehren. Ebenso wird der Großteil der Buslinien ausfallen. Nur einige Buslinien, die von Subunternehmen betrieben werden, bleiben in Betrieb. Zu diesen Linien gehören unter anderem:

  • Reguläre Linien: 106, 118, 133, 179, 204, 234 und 320.
  • Nachtlinien: N12, N23, N35, N84 und N97.
  • Eingeschränkter Betrieb: M36, 112, 124, 184, 744, 893 sowie N68.

Die Einschränkungen treffen insbesondere Pendler, die auf Busse und Bahnen angewiesen sind.

S-Bahnen und Regionalzüge als Hauptalternative

Ein Hoffnungsschimmer für Reisende ist der Betrieb der Berliner S-Bahnen sowie der Regionalzüge. Die S-Bahnen, die von der Deutschen Bahn betrieben werden, fahren wie gewohnt und bieten eine zentrale Alternative. Um die Belastung aufzufangen, hat die S-Bahn Berlin zusätzliche Fahrten der Linie S5 angekündigt. Diese verkehren zwischen 9 und 14 Uhr dreimal häufiger als üblich - neun Züge pro Stunde statt der üblichen sechs.

Auch Regionalzüge von Deutsche Bahn und Odeg werden planmäßig verkehren. Fahrgäste sollten sich jedoch auf volle Züge und eine hohe Auslastung einstellen, insbesondere in den Stoßzeiten.

Mobilitätsalternativen: Sharing, Fahrräder und Fahrdienste

Die BVG empfiehlt, auf alternative Mobilitätsangebote zurückzugreifen. Sharing-Dienste, die über die "Jelbi"-App verfügbar sind, wie E-Scooter, Fahrräder oder Autos, können eine flexible Lösung bieten. Diese Angebote sind jedoch kostenpflichtig. Ebenso können Taxis oder Fahrdienstleister wie Uber genutzt werden.

Für kurze Strecken bietet sich das Fahrrad oder das Zufußgehen an. Autofahrer sollten mehr Zeit einplanen, da das Verkehrsaufkommen an Streiktagen erfahrungsgemäß stark zunimmt.

Tipps zur Organisation an Streiktagen

Um die Einschränkungen so gut wie möglich zu bewältigen, empfiehlt es sich, folgende Maßnahmen zu ergreifen:

  • Frühzeitige Planung: Überprüfen Sie Fahrzeiten und alternative Routen in der BVG-App oder auf der Webseite.
  • Nutzung der S-Bahnen und Regionalzüge: Diese verkehren planmäßig und bieten eine zuverlässige Alternative.
  • Carsharing und Fahrdienste: Kostenpflichtige Optionen wie Taxis oder die Nutzung der Jelbi-App sind flexibel, aber begrenzt verfügbar.
  • Fahrrad oder Fußweg: Für kurze Strecken bietet sich das Fahrrad oder das Gehen an.
  • Mehr Zeit einplanen: Besonders für Autofahrer sind längere Fahrzeiten einzuplanen.

Keine Entschädigungen für Fahrgäste

Reisende, die durch den Streik verspätet oder gar nicht an ihr Ziel gelangen, haben keinen Anspruch auf Entschädigung. Der Streik wird als "höhere Gewalt" eingestuft. Weder Monats- noch Wochenkartenbesitzer oder Inhaber des Deutschlandtickets können mit finanziellen Erstattungen rechnen.

Arbeitnehmer müssen mit Konsequenzen rechnen, wenn sie durch den Streik verspätet oder gar nicht zur Arbeit erscheinen. Das sogenannte "Wegerisiko" liegt bei den Beschäftigten. Arbeitgeber sind nicht verpflichtet, Zusatzkosten für Taxis oder alternative Verkehrsmittel zu übernehmen.

Flexibilität und Planung sind gefragt

Der ganztägige Warnstreik der BVG stellt Berlin vor große logistische Herausforderungen. Die Einschränkungen erfordern von den Fahrgästen eine gute Planung und die Nutzung alternativer Verkehrsmittel. Mit der S-Bahn, Sharing-Diensten und der App-basierten Routenplanung lassen sich die Auswirkungen zumindest teilweise abfedern. Dennoch wird erwartet, dass die Mobilität in der Hauptstadt an diesem Tag erheblich beeinträchtigt bleibt.

Quelle: webrivaig.com/de, rbb24.de

 

Ähnliche Artikel

  • Warnstreik bei der Deutschen Post Warnstreik bei der Deutschen Post

    Am Dienstag hat die Gewerkschaft Verdi zu einem Warnstreik bei der Deutschen Post aufgerufen. Betroffen sind Beschäftigte in der Brief- und Paketzustellung in mehreren Großstädten Deutschlands. In Berlin allein betrifft der Streik etwa 800 Mitarbeiter, wie Verdi mitteilte.

  • Neue Leitung an der Bergius-Schule in Berlin-Friedenau Neue Leitung an der Bergius-Schule in Berlin-Friedenau

    Die Bergius-Schule in Berlin-Friedenau steht vor einer bedeutsamen Veränderung. Nach anhaltenden Problemen mit aggressivem Verhalten von Schülern und einem Hilferuf der Lehrkräfte wird die Schulleitung ausgetauscht. Der Wechsel erfolgt noch in dieser Woche, um die Schule wieder in einen geordneten Betrieb zu bringen.

  • 36-Jähriger in Berlin wegen schwerer Körperverletzung angeklagt 36-Jähriger in Berlin wegen schwerer Körperverletzung angeklagt

    Die Berliner Staatsanwaltschaft hat Anklage gegen einen 36-jährigen Mann erhoben. Der Vorwurf lautet, dass er am 20. April 2024 einen 73-jährigen Mann am U-Bahnhof Rosa-Luxemburg-Platz schwer verletzt hat. Der Senior wurde dabei so schwer verletzt, dass er seitdem querschnittsgelähmt ist.

  • Explosion einer Kugelbombe in Berlin - Ermittlungen gegen Jugendlichen Explosion einer Kugelbombe in Berlin - Ermittlungen gegen Jugendlichen

    In der Silvesternacht kam es in Berlin-Tegel zu einer Explosion einer illegalen Kugelbombe, die mehrere Menschen verletzte. Besonders tragisch ist der Fall eines Kindes, das lebensgefährliche Verletzungen erlitt. Die Polizei hat nun einen 17-jährigen Verdächtigen identifiziert, der mutmaßlich für die Detonation verantwortlich ist.

  • Untersuchungsausschuss zu Anschlagsserie in Neukölln - Staatsanwaltschaft in der Kritik Untersuchungsausschuss zu Anschlagsserie in Neukölln - Staatsanwaltschaft in der Kritik

    Der parlamentarische Untersuchungsausschuss zur Aufklärung einer jahrelangen Serie von Anschlägen in Neukölln nähert sich dem Abschluss. Im Fokus steht die Rolle der Berliner Staatsanwaltschaft und ihre Aufklärungsarbeit. In den letzten Befragungen zeigten sich teils gravierende Schwächen bei der Zusammenarbeit zwischen Polizei und Justiz.