Montag, 17 März 2025 11:50

Wohnungswirtschaft warnt vor Rückschritt bei der Energiewende

Artikel bewerten
(0 Stimmen)
Heizungstausch Heizungstausch pixabay/Foto illustrativ

Die Wohnungswirtschaft in Berlin und Brandenburg äußert Bedenken hinsichtlich möglicher Änderungen am Gebäudeenergiegesetz (GEG). Die von der CDU im Wahlkampf angekündigten Anpassungen könnten nur Teile der Novelle von 2023 betreffen, sagte Maren Kern, Vorständin des Verbands Berlin-Brandenburgischer Wohnungsunternehmen (BBU). Eine vollständige Rücknahme des Gesetzes wäre aus ihrer Sicht kontraproduktiv.

Inhaltsverzeichnis:

Maren Kern fordert Planbarkeit für Wohnungsunternehmen

Laut Kern sei die Branche bereits seit Jahren auf Klimaschutz und CO₂-Reduzierung ausgerichtet. Ein plötzlicher Stopp oder eine Rückabwicklung des Heizungsgesetzes würde für Unsicherheit sorgen. Wohnungsunternehmen planen langfristig, oft für 10, 20 oder sogar 30 Jahre. Ständige Änderungen der politischen Rahmenbedingungen erschweren Investitionen in nachhaltige Heizsysteme.

Zudem arbeiten viele Kommunen gemeinsam mit Energieversorgern und Wohnungsunternehmen an Wärmeplänen. Diese Planung steht in direktem Zusammenhang mit dem Heizungsgesetz. Eine erneute Änderung oder Abschaffung des Gesetzes könnte diese Bemühungen massiv behindern. Kern betont, dass eine verlässliche Investitionssicherheit notwendig ist.

CDU plant Änderungen am Gebäudeenergiegesetz

Das Gebäudeenergiegesetz wurde 2020 von einer schwarz-roten Bundesregierung verabschiedet und 2023 von der Ampel-Koalition reformiert. Ziel war es, den Heizungsaustausch zu beschleunigen und die Nutzung fossiler Brennstoffe zu reduzieren. Doch die Änderungen sorgten für Unsicherheit – sowohl bei Bürgern als auch bei Kommunen.

Die CDU hatte im Wahlkampf angekündigt, das Gesetzespaket rückgängig zu machen. Eine vollständige Rücknahme könnte jedoch aufgrund der Koalitionsverhandlungen mit der SPD schwierig werden. Stattdessen könnte es zu Änderungen einzelner Regelungen kommen, etwa bei den milliardenschweren staatlichen Förderprogrammen für den Heizungstausch.

Zukunft der Energiewende bleibt ungewiss

Die Verhandlungen über mögliche Änderungen des Gesetzes haben begonnen. Ob und in welchem Umfang Einschnitte bei der Förderung erfolgen, bleibt abzuwarten. Klar ist jedoch, dass viele Unternehmen und Kommunen bereits große Summen in die Umsetzung des Gesetzes investiert haben. Eine erneute Umkehr könnte zusätzliche Kosten verursachen und den Fortschritt bei der CO₂-Reduzierung verzögern.

Quelle: Tagesschau, www.welt.sn2world.com

Ähnliche Artikel

  • Vier Tesla in Berlin angezündet – Polizei ermittelt Vier Tesla in Berlin angezündet – Polizei ermittelt

    In der vergangenen Nacht wurden in Berlin vier Fahrzeuge der Marke Tesla in Brand gesetzt. Die Polizei Berlin vermutet ein politisches Motiv und hat den Polizeilichen Staatsschutz des Landeskriminalamts mit den weiteren Ermittlungen beauftragt.

  • Berlin - Unbefristete Telefonüberwachung für die Polizei beschlossen Berlin - Unbefristete Telefonüberwachung für die Polizei beschlossen

    Die Polizei in Berlin wird künftig ohne zeitliche Begrenzung Telefone überwachen und Handys orten dürfen. Der Innenausschuss des Abgeordnetenhauses stimmte einem Antrag der Regierungsfraktionen CDU und SPD zu. Die Fraktionen der Grünen und Linken sprachen sich dagegen aus. Die Entscheidung fiel nach einer hitzigen Debatte.

  • Spanischer Tourist in Berlin niedergestochen - Tatverdächtiger festgenommen Spanischer Tourist in Berlin niedergestochen - Tatverdächtiger festgenommen

    Ein spanischer Tourist wurde am Freitagabend im Stelenfeld des Holocaust-Mahnmals in Berlin schwer verletzt. Die Polizei nahm wenige Stunden später einen 19-jährigen syrischen Flüchtling als Tatverdächtigen fest. Die Ermittlungen laufen weiter, offizielle Aussagen zu den Hintergründen der Tat gibt es bisher nicht.

  • Drogencheck in Berlin zeigt gefährliche Verunreinigungen Drogencheck in Berlin zeigt gefährliche Verunreinigungen

    In Berlin enthalten viele getestete Drogen unerwartete Beimischungen, darunter potenziell gefährliche Substanzen. Eine Untersuchung von Proben aus dem Berliner Drogen-Check-Angebot bestätigt diese besorgniserregenden Ergebnisse. Das Projekt wurde wissenschaftlich von der Charité und dem Institut für Suchtforschung in Frankfurt am Main begleitet und liefert nun detaillierte Erkenntnisse.

  • Immer weniger Ehen in Deutschland Immer weniger Ehen in Deutschland

    Berlin und Brandenburg haben bundesweit die wenigsten Verheirateten. Aktuelle Zahlen des Statistischen Bundesamts zeigen, dass nur jeder dritte Erwachsene in Berlin verheiratet ist. In Brandenburg liegt der Anteil ebenfalls deutlich unter dem Durchschnitt. Bundesweit ist die Zahl der Ehen in den letzten 30 Jahren gesunken.