Donnerstag, 02 Januar 2025 13:55

Zahl der Verletzten nach Silvesternacht in Berlin steigt

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Unfallkrankenhaus Berlin Unfallkrankenhaus Berlin pixabay/Foto illustrativ

Die diesjährige Silvesternacht brachte in Berlin eine hohe Zahl an Verletzungen und Sachschäden mit sich. Insgesamt wurden 42 Personen mit Verletzungen durch Feuerwerkskörper im Unfallkrankenhaus Berlin (UKB) behandelt. Mehrere schwerwiegende Vorfälle in verschiedenen Stadtteilen unterstreichen die Gefahr illegaler Pyrotechnik.

Inhaltsverzeichnis:

Verletzungen durch Kugelbomben und andere Feuerwerkskörper

Laut UKB-Sprecherin Angela Kijewski wurden viele Verletzte durch sogenannte Kugelbomben erheblich geschädigt. Betroffene erlitten Verletzungen an Händen, Gesichtern und Augen; einige verloren dauerhaft ihr Gehör. Unter den Verletzten befinden sich auch Kinder, was die Brisanz der Situation weiter verdeutlicht. Die Klinik hat zudem Patienten aus dem Berliner Umland aufgenommen, die wegen der Schwere ihrer Verletzungen verlegt wurden.

In der Neuköllner Okerstraße verursachte die Druckwelle einer Kugelbombe erhebliche Schäden an Gebäuden und Autos. In Tegel wurden bei einer Explosion acht Personen verletzt, darunter ein siebenjähriger Junge, der notoperiert werden musste. Ähnliche Vorfälle ereigneten sich in anderen Stadtteilen, wobei es auch zu Todesfällen durch unsachgemäße Handhabung von Pyrotechnik kam.

Hunderte Festnahmen durch Berliner Polizei

Die Polizei nahm in der Silvesternacht mindestens 400 Personen fest, darunter viele wegen Angriffen auf Einsatzkräfte. Zudem wurden zahlreiche illegale Feuerwerkskörper und Waffen sichergestellt. Die Berliner Polizei leitete insgesamt 670 Strafverfahren ein. Trotz der angespannten Lage blieb es in den drei Böllerverbotszonen - Alexanderplatz, Neuköllner Sonnenallee und Steinmetzkiez - relativ ruhig.

Feuerwehr stark belastet

Die Berliner Feuerwehr hatte während der Nacht viel zu tun. Mit 1.892 Einsätzen zwischen 19 Uhr und 6 Uhr erreichten die Einsatzzahlen fast drei pro Minute. Dies entspricht einer Steigerung von 25 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Besonders besorgniserregend waren Brände in Wohngebäuden, die die Feuerwehr an ihre Kapazitätsgrenzen brachten. Allein in Kreuzberg brannte ein ehemaliges Parkhaus vollständig aus, und zahlreiche Autos wurden durch mutmaßliche Brandstiftungen zerstört.

Weitere Vorfälle und Reaktionen der Politik

Auch in anderen Regionen wie Potsdam kam es zu Zwischenfällen. In Brandenburg starb ein 21-Jähriger an den Folgen einer Kugelbombe. Die dortige Feuerwehr verzeichnete eine Zunahme der Einsätze um 50 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Politiker wie der Berliner Bürgermeister Kai Wegner verurteilten die Angriffe auf Einsatzkräfte scharf und kündigten verstärkte Ermittlungen an.

Die Bilanz der Silvesternacht zeigt deutlich die Gefahren des Umgangs mit illegaler Pyrotechnik sowie die Herausforderungen für Einsatzkräfte. Berlin plant, die Maßnahmen und Regeln für die kommenden Jahre weiter zu verschärfen, um die Sicherheit zu gewährleisten.

Quelle: www.welt.sn2world.com, rbb24.de

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